Jägerhaus in Masuren Geschichte der Umgebung und des jetzigen Jagdhotelgebäudes
Jägerhaus in Masuren
Jägerhaus befindet sich in Wissowatten (Wyszowate), genauer gesagt in geringer Entfernung von diesem Land, die Einheimischen nennen diese Gegend Ogrodtken (Ogródki).
Die Herkunft dieses Namens ist in den Landkarten aus den Jahren 1980 - 90 als selbstständiges Land erwähnt.
Die erste Erwähnung des Ortes, die in den Quellen zu finden ist, stammt aus dem Jahre 1539. In diesem Jahr hat die Witwe von Friedrich von Heydel an Warzyniec Próbka aus Groß Konopken (Konopki Wielkie) das Land verkauft (zirka 5 Hufen ~ 89 ha), das sich von den Bawełno See bis zu dem Ubik Wielki See erstreckt.
Die Geschichte des jetzigen Jägerhaus aus den Jahren 1900-1995 stammt von den mündlichen Überlieferungen der einheimischen Bewohner, die sowohl vor als auch nach dem Zweiten Weltkrieg in dieser Gegend lebten. Jägerhaus in Masuren - Urlaub am See in Polen.
Bis zum Jahre 1945 waren das jetzige Gebäude und die Wirtschaftsgebäude, die aus den östlichen Fenstern des Hotels zu sehen sind, im Besitz der Familie Fengler. Die Information bekam ich von dem Enkel des Landgutgründers, oder besser ausgedrückt des Grundbesitzers in Ogrodtken (Ogrodtken von 1936 – bis 1945 Relken). Der Enkel, Klaus Fengler, der zur Zeit in dem ehemaligen Ostdeutschland wohnt, hat erzählt, dass sein Großvater in Ostpreußen in Elbing (Elbląg) für die Verteilung von Grundstücken zuständig war. Er ist jedoch später aus dem Amt ausgeschieden und gründete einen Gutshof in Ogrotdki (Ogórdki). Der Vater von Klaus Fengler hat das Landgut von seinem Vater übernommen und setzte seine Arbeit bis zum dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges fort. Er ist in Stalingrad gefallen. Am Ende des Krieges, ist die Mutter von Klaus mit drei Kindern vor den russischen Truppen zuerst zu ihrer Familie nach Stettin und dann weiter über die Odergrenze nach Deutschland geflüchtet. Einige Angehörige der Familie leben immer noch dort.
Nach dem Kriegsende wurde das Gebäude (Erdgeschoss und ein Teil des ersten Stocks) als Wohnsitz für die aus Zentralpolen übersiedelten Familien zugeteilt. Die neuen Bewohner haben sich um das gemeinsame Gut nicht gekümmert und mit den Jahren gerieten die technischen Anlagen im Zentralgebäude und in den Wirtschaftsgebäuden ins Verfallen. Wegen der mangelnden Reparaturen drohte das Dach des Gebäudes einzustürzen, deswegen mussten sich die Bewohner in andere Wohnungen umziehen.
In den 80er Jahren wurde der heutige Hotelsitz von einer Firma aus Warschau mit dem Ziel übernommen, daraus eine Ferienanlage zu machen. In Folge des Umbaus wurden die Mauern beschädigt. Die Gebäudeform musste verändert werden und erhielt ein Flachdach. Die Umbauten entsprachen letztlich keiner masurischen Tradition (Bild Flachdach).
Während der Bauarbeiten zeigte es sich, dass die Gemeinde über keine eindeutigen Eigentumsrechte befindet, verfügt. Die Firma hat auf ihre Pläne verzichtet und übergab das Anwesen der Gemeinde Milken.
In den folgenden Jahren (1990-1994) regelte die Gemeinde die Eigentumsrechte der Parzellen und versuchte die Immobilie zu verkaufen. 1995 wurde die Liegenschaft von dem jetzigen Jagdhotelbesitzer gekauft. Es wurde versucht die alttypische Architektur wiederherzustellen, indem die früheren Gebäudeelemente erhalten blieben (es handelt sich um Keller, Fachwerk, Keilsteine, halbrunde Decken und Schwellen, Fundamente aus riesengroßen Steinen. Aus den Wirtschaftsgebäudesteinen wurden die Zufahr zum Hotel, Gehweg und die zum See führende Treppe gebaut).